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Die Kunst des Headhunting - eine Mischung aus 1995 und 2015


Nutzen wir einmal wieder das Winterloch, um an die Trinität im Headhunting zu erinnern:

Direct Search, Social Media, Qualität.

Ja, es ist wichtig unser windiges Personalberater-Kommunikations-Gewerbe immer wieder zu Hinterfragen und die Unterschiede, was 'wirklich gutes Headhunting' ist herauszuarbeiten, bzw. klar zu benennen, letzendlich um auch bei den Kunden das Bewustsein zu schaffen, was einen Top Headhunter von den 95% Mitläufern unterscheidet.

Die Tendenz seit 4 Jahren das Recruiting nach CEE oder Asien zu verlegen, hält weiter an.
Die Welt wird schneller, effizienter, aber auch manchmal oberflächlicher und verblödeter, d.h. auch in unserem Headhunting Business bemerken wir einen Wissenverfall, was die Arbeitsabläufe und die Professionalität betrifft. Und woran liegt das ?

Zum einen an den Kunden, die viele Dienstleistungen in 'alter Qualität' zu 1/3 des Marktüblichen Preises wollen, da man Ihnen die Budgets gestrichen hat und Sie unter erheblichem Recruiting Druck stehen, zum anderen an uns Headhuntern selber. (Ich spreche hier nicht von den 'Old-Boy-Seilschaften', die sich noch gegenseitig Aufträge mit 35%igen Honoraren zuschanzen und zusammen zur Jagd oder zum Golf spielen gehen)
Denn die einen, die 'Grand Senieurs' unseres Gewerbes sind nun alle in Pension, haben Ihre Top Executive Search Firmen gerade noch rechtzeitig vor 5-6 Jahren verkauft und somit Ihre Schäfchen ins Trockene gebracht, zum anderen wurde unser Gewerbe verwässert durch 'Billigheimer', 'Preisdumper' und Zeitarbeits Firmen, die in die Personalberatung gedrängt sind.

Das schon vor 5 Jahren geforderte AMA-Gütesiegel für die Personalberatung gibt es noch immer nicht, dafür sprießen jedoch weiter unzählige Personalberatungen wie Pilze aus dem Boden, die jedoch ursprüngliche Workflows und Fähigkeiten des Headhunting gar nicht mehr beherrschen.
Welche das sind, werde ich etwas später benennen, Fakt ist dass die Qualität auf Beraterseite, wie auch die Ansprüche auf Kundenseite zurückgegangen sind, denn sonst hätte sich der Preisverfall nicht durchsetzen können. Die Spirale aus mieser Beratung & verärgerten Kunden, die keinen Mehrwert sehen, dreht sich weiter nach unten.

Wenn den Endkunden Social Media und Datenbank Searches ausreichen, um geeignete Kandidaten zu finden und nur noch 15% der Headhunter zB. die Fähigkeit des Direct Search per Telefon überhaupt noch verstehen oder über ein wirklich seit Jahren gewachsenes Top-Netzwerk verfügen, dann kann das nicht gut gehen in Bezug auf Qualität und Ausschöpfung aller Mittel bei der Personalsuche.

Einige, wenige Beratungen im internationalen Executive Search Business, verstehen noch die ganzheitliche Personalberatung und kombinieren diese mit neuen Social Media Tools, eine Aufwendigere, aber eben immer noch die beste Lösung, um sich ein Big Picture über die Kandidatenwelt zu schaffen und erst danach daraus die Quintessenz auszuwählen, die man den Kunden präsentiert.
Doch diese Art der Suche verschlingt oft locker 2-3 Wochen an Researchzeit pro Position, was ca. 120 - 160 Arbeitsstuden nur für den Ident entspricht, um hier mal einen Mittelwert zu nennen.
Das ist Zeit, die sich viele Unternehmen, wie auch Headhunter nicht mehr leisten können, noch bezahlen wollen. Trotzdem ist Social Media nicht die Antwort, genausowenig wie schlaue Datenbanken oder Anzeigenschaltungen, sondern die Mischung aus altem und neuem 'Wein' kombiniert mit dem Faktor Zeit, Qualität & Geld.

Hinzu kommt, wer den Direct Search nicht versteht und perfektioniert hat im Headhunting, wer nicht über ein großes Netzwerk verfügt, voll sozialisiert ist und Social Media ignoriert, kann keine Qualität in seiner Branche abliefern, die Michelin Sterne bekommt, denn Headhunting ist ein 'People Business' und Kommunikation.

"Wer billig kauft zahlt doppelt!", dieser alte schottische Spruch trifft nach wie vor für das Recruiting zu. Ausbaden können es dann die Endkunden, die Unternehmen, die ja auch in letzer Zeit immer wieder gerne über Fachkräftemangel jammern, ein Problem, das eher Hausgemacht ist und eben auch seine Wurzeln im Recruiting / Headhunting hat, denn wenn diese Prozesse nicht von hoher Qualität sind, findet man auch nicht den passenden Mitarbeiter oder nur die 2. und 3. Wahl.

Fast Food Headhunting ist also weiter auf dem Vormarsch, was wir an der Errichtung weiterer Research Center in CEE sehen können, wo junge Berufseinsteiger schnell und billig ein paar Social Media Knöpfe drücken um Spezialistenpositionen zu besetzen, deren Besetzung das Mutterhaus zuvor teuer an Endkunden verkauft hat, die wiederum glauben, es werde die oben beschriebene Qualität an Workflows geliefert. Statt Josephbrot (www.josph.co.at) aus Wien, gibt es billigen Toast aus Moldawien im Gewandt von Josephbrot natürlich, um einmal ein lokal leicht verständliches Beispiel zu nehmen.

Ein Teufelskreis, in den natürlich auch noch andere Faktoren, wie Personalkosten der Headhunter und Ungeduld der Kunden für eine Besetzung mit hineinspielen. Lucky Punches funktionieren manchmal sogar und sind ein gefundenes Fressen für all diejenigen, die zu Faul sind, alte und qualitativ Hochwertige Workflows weiter zu nutzen.

Warten wir ab, wie sich alles weiter entwickelt, aber es bleibt weiter spannend im Headhunting Karussell. Mögen die 'Guten' weiterhin das Handwerk der Personalberatung bewahren und den jüngeren Generationen den Unterrschied von Qualität und das Bewustsein dafür weiter beibringen, dann ist schon viel geschafft. Im Bereich der Gastronomie funktioniert das ja schon ganz gut in Wien. (Freshii, Maria Volante Pizza, Isaan Kitchen, Nam-Nam, Neni, Le Pho, Michls, Vapiano etc pp.)

Die Frage ist auch, wie weit & wie lange wir hier in Europa die globalen Trends mitmachen wollen und ob wir nicht irgendwann aus dieser Spirale des schneller, billiger und öfter konsumierens nicht irgendwann aussteigen wollen, ähnlich wie es einige ja schon durch die Sharing Culture und Taxi Alternativen wie Uber getan haben und wieterhin tun. 
Das schöne an dieser Zeit ist ja, dass viel mehr möglich ist, als zB noch 20 Jahre zuvor und man sich auch im Business viel mehr an 'Verrücktem' Leisten kann und das auch mitlerweile von Kunden toleriert, wenn nicht sogar erwartet wird.

Das zeigen uns die vielen kreativen Startups (Watchado, Firstbird, Breadhunter, Pioneers, BlablaCar) täglich, die den Konzernen und 'Grauen Herrn' der alten Businesswelt erfolgreich mit frechen Lösungen die Stirn & Alternativen bieten. Vergessen wir nur auch hierbei nicht die Qualität und all das Gute, sozusagen die Quintessenz unserer Erfahrungen der letzten Jahre, dann werden wir noch viel Spass und Erfolg haben, anstatt weiter zu verblöden.

Wien, 18. Februar 2015

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